Über uns
Recht herzlich begrüße ich die Besucher der Homepage im Namen der neugewählten, deutschen Nationalitätenselbstverwaltung. Die Körperschaft zählt 5 Mitglieder:
Anna Farkas – VorsitzendeGábor Töttős – Vizevorsitzende
Adél Häfner – Abgeordnete
Éva Mikola – Abgeordnete
Zoltán Cziráki – Abgeordnete
Unser Gremium hat sich verpflichtet die Interessen in der Stadt lebenden deutschsprachigen Bewohner zu vertreten und die Erhaltung und Identität zu bewahren. Wir haben das Ziel, die Arbeit unserer Vorgänger fortzusetzen und gleichzeitig den Erwartungen der neuen Zeiten entsprechend zu handeln. Wir haben es für wichtig die Muttersprache, die Kultur und Traditionen der Ungarndeutschen zu pflegen, aufzubewahren und weiterzugeben. Für uns ist es sehr wichtig, dass wir die Institutionen, die den deutschsprachigen Unterricht und die Erziehung in der Stadt sichern, unterstützen und helfen. Wir finden weiterhin die Pflege der Beziehung zwischen den jüngeren und älteren Generationen sehr wichtig. Eine ausgesprochen wichtige Aufgabe ist in der Bewahrung der Werte die Motivierung der Jugendlichen und die Nutzung der Bewerbungsmöglichkeiten, damit die in der Stadt lebenden Deutschen zu einer noch aktiveren Gemeinschaft zusammen zu schmieden. Dabei hofft man auf eine Kooperation mit Institutionen, Zivilorganisationen, Firmen und Privatpersonen. In Zusammenarbeit mit der Selbstverwaltung der Stadt bestreben wir eine ausgeglichene, harmonische Beziehung im Sinne einer gut funktionierender Stadt.
Anna Farkas
Vorsitzende
Sehr geehrter Besucher der Homepage!
Im Namen der Szekszárder Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung begrüße ich Sie herzlich. Erlauben Sie mir, Ihnen in ein paar Zeilen unsere Stadt und das Deutschtum in Szekszárd vorzustellen.
Szekszárd ist das Zentrum des Komitats Tolna und eine wichtige Stadt der Schwäbischen Türkei. Die Stadt war bereits in der Römerzeit unter dem Namen Alisca besiedelt und verfügte über eine hoch entwickelte pannonische Kultur.
Unsere Vorfahren erreichten im 18. Jahrhundert während der Ansiedlungen nach der Türkenherrschaft in großer Zahl die Region und haben außerordentlich viel für die Fruchtbarmachung und das Erblühen der damals verwilderten, entvölkerten Gegend getan. Die Szekszárder Deutschen verhalfen der Weinkultur der Stadt zu Ruhm. Ihren Namen bewahrte die Straßenbezeichnung „Deutsche Straße”. Trotz der – besonders am Ende des 19., zu Beginn des 20. Jahrhunderts wirkenden – Assimilationseinflüsse des städtischen Lebens weisen viele deutsche Familiennamen auf den deutschen Ursprung ihrer Träger hin und dienen als eine Art Markenname für die ausdauernde Arbeit und fruchtbare Kraft der fleißigen Vorfahren.
Als Folge der Assimilationsprozesse im 20. Jahrhundert und nach dem 2. Weltkrieg veränderte sich die Szekszárder deutsche Bevölkerung sowohl in ihrer Zusammensetzung, als auch in ihrer Identität stark. Neben die assimilierten (magyarisierten) Deutschen aus den Städten gelangten Familien, die aus den Nachbardörfern vertrieben worden waren und in Szekszárd Zuflucht suchten. Dies bedeutete zu Beginn Illegalität, später geduldet sein und schließlich Integration auch noch in der Zeit vor der Wende. Die Kultur der deutschen Minderheit bahnte sich bereits zu dieser Zeit neben den vorhandenen Möglichkeiten ihren Weg. Nach den ersten illegalen – und polizeilich bewachten – Schwabenbällen entstanden Chor, Club, Blaskapelle und schließlich das auch heute noch einzige deutsche Theater Ungarns. Dies war natürlich der Abschwächung der diktatorischen Härte und der Verstärkung der Zivilcourage zu verdanken. Aufgrund der „Bodenvorbereitung” vor der Wende sprossen im ganzen Komitat Tolna und natürlich auch in Szekszárd anwachsende Vereine und kulturelle Gruppen wie Pilze aus dem Boden.
1990 wurde der Deutsche Minderheitenverein Szekszárd gegründet und eingetragen. Der Verein hat den damaligen Möglichkeiten entsprechend – die recht ärmlich waren – ein großes Projekt begonnen. Im Jahre 1991 wurde das erste Szekszárder Pfingstfestival – mit großem Erfolg – veranstaltet, welches wir bis 2011 21 Mal „wiederholten”. All das ist bereits fester Bestandteil der Geschichte von Szekszárd nach der Wende geworden.
Unser Verein veranstaltete als Gastgeber im Herbst 1992 in Tengelic das sogenannte „Schwäbische Lakitelek”, das erste überregionale Treffen der deutschen Nationalitätenvereine, wo wir formulierten, dass wir ein auf die Vereinsbasis aufbauendes Selbstverwaltungssystem benötigen: Die Selbstverwaltungen sind das Mittel, Ziel ist die kulturelle Autonomie. Nach dem 1993 verabschiedeten Minderheitengesetz entstand auch in Szekszárd 1994 die Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung.
Tätigkeiten:
Einer unserer ersten Beschlüsse war es, dass wir statt einem Ehrenlohn – bzw. statt der virtuellen Summe – einen Kulturfond gründen und aus diesem regelmäßig die Tanzgruppe Junges Herz (Ifjú Szív), die Szekszárder Kammermusikgruppe, die Bläsermusikgruppe der Jugend und die der Erwachsenen, sowie den Mondschein-Chor unterstützen. Nach der Verstärkung der kulturellen Tätigkeiten der städtischen deutschen Minderheit – den fortgeschritten Verlust der Muttersprache erkennend – empfand unser Verein es immer mehr als seine wichtigste Aufgabe, um auf dem Gebiet des Muttersprachenunterrichts und -schutzes Schritte einzuleiten. Zu diesem Zweck wurde – im Juli 2005 – die Trägerschaft des „3. sz. Óvoda Kindergarten” von der Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung übernommen. Die Stadt kennt diesen Kindergarten nunmehr als „Wunderland”. Die Einrichtung wurde zu einer der größten und gefragtesten Kindereinrichtungen mit 11 Gruppen und 260 Kindern.
Durch die Einrichtungsübernahme gelangte unsere Selbstverwaltung von ihrer Position als „von der Seite Reinrufer” auf die „Verantwortungsbahn” und aus der Situation leicht „nicht einverstanden zu sein und Veto auszusprechen” gerieten Aufgaben und Fragen wie „Wie lösen wir das?” in den Vordergrund. Entsprechend der Vorschriften des damaligen und des auch jetzt gültigen Minderheitengesetzes ist der Eigentümer der Einrichtung – und damit gleichzeitig der mit der Eigentümerverantwortung Vertraute – die Stadt Szekszárd, während die Aufgabe für die Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung nur aus der Trägerschaft und der Betreibung bestanden hätte. Darüber haben wir damals wie heute anders gedacht.
- - Die technischen Betriebsstörungen zu Beginn haben wir durch eigene Ressourcen aus Fördermittelanträgen behoben.
- - Dank unserer Kontakte nach Deutschland schufen wir im Jahre 2008 das Bautzenland-Projekt.
- - 2009 und 2010 reichten wir mit Unterstützung durch die deutsche Privatstiftung (Gemeinnützige Hermann-Niemann-Stiftung) einen erfolgreichen EU-Fördermittelantrag ein und führten mit Unterstützung von der Stadt Szekszárd eine energetische Renovierung durch, wodurch eine bedeutende Energieeinsparung erreicht wurde.
- - Aus früheren Einsparungen bzw. aus einem erneuten erfolgreichen Antrag restaurierten wir 2011 das abgenutzte, stinkende und ungesunde Kanalisationssystem des Kindergartens.
- - Aus eigenen Ressourcen haben wir im Sommer des vergangenen Jahres Terrassen, Spielplatz und Sonnendächer auswechseln können.
Szekszárd, Januar 2015
Dr. Józan-Jilling Mihály
Vorsitzender - 2014-2019
Nationalitätenselbstverwaltung - Szekszárd